Frühfördertag für Erzieherinnen und Erzieher
Am 19.01.2024 fand der diesjährige Frühfördertag für Erzieherinnen und Erzieher in den Räumen unserer Einrichtung statt. Diese regelmäßig angebotene Veranstaltung richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die in ihren Einrichtungen Kinder mit Hörbeeinträchtigung betreuen und die auch gleichzeitig von unserer Frühförderung unterstützt werden. Erzieherinnen und Erzieher haben hier die Möglichkeit, sich fundiertes theoretisches Fachwissen anzueignen und diese mit Hilfe vieler praktischer Angebote zu untermauern. Das Angebot ist eine zusätzliche Maßnahme zu dem Austausch mit den Mitarbeiterinnen der Frühförderung, die die gemeinsam betreuten Kinder wöchentlich in den Tageseinrichtungen aufsuchen.
Wie schon in den vergangenen Jahren wurde auch diesmal das Angebot gut angenommen, 30 Erzieherinnen und Erzieher nahmen den mehr oder weniger weiten Weg auf sich, um an der Fortbildung teilzunehmen.
Nach der Ankunft und der ersten Stärkung mit Getränken und Gebäck erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen eines ersten Vortrages reichhaltige Informationen von der Leiterin unserer Beratungsstelle für pädagogische Audiologie Frau Kerstin Bay. Hier ging es um die Thematik Hörvorgang, Hörschädigung und mögliche Auswirkungen für betroffene Kinder. Es wurden viele praktische Beispiele in die Theorie eingebunden, so dass die Zuhörerinnen und Zuhörer ohne große Anstrengung aufmerksam bei der Sache bleiben konnten.
Nach einer kurzen Kaffeepause hatten die pädagogischen Fachkräfte die Möglichkeit, sich je nach Hörbeeinträchtigung des betroffenen Kindes in ihrer Einrichtung einem von zwei gleichzeig stattfindenden Vorträgen zuzuordnen. Dabei gab es von der Koordinatorin der Frühförderung Frau Müller ausführliche Informationen zum Schwerpunk „Konsequenzen für den Alltag in der Kita bei Kindern mit beidseitiger Hörschädigung“. Den Erzieherinnen und Erziehern wurde sehr anschaulich die Situation von betroffenen Kindern dargestellt und vielfältige Hilfs-und Unterstützungsmaßnahmen aufgezeigt.
Im zweiten Vortrag konnten die pädagogischen Fachkräfte bei Frau Bay der Thematik „Konsequenzen für den Alltag in der Kita bei Kindern mit einseitiger Hörschädigung“ zuhören und auch selbst einen kleinen Eindruck gewinnen, wie sich diese Beeinträchtigung anfühlt. Denn dieser Teil fand in den Räumen unserer Beratungsstelle für pädagogische Audiologie statt, die dortige Technik bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit zum eigenen Ausprobieren.
Nach diesen vielen interessanten Informationen wurden drei verschiedene Workshops vom Team der Frühförderung angeboten, die von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung aufgrund des Aufteilens in kleine Gruppen und einem rollierenden System vollständig besucht werden konnten. Die Themen der Workshops waren: „Hör- und Zusatztechnik im Einsatz“ Hierbei erhielten die anwesenden Pädagogen die Möglichkeit Hörgeräte verschiedener Art, Cochlea Implantate, Übertragungsanlagen selbst zu testen und die Chancen, die die Technik bietet zu erleben.
Im Workshop „Gutes Hören! Raumakustik und Störlärm-Was können wir tun“ befasste sich die Gruppe in Theorie und Praxis mit den Tücken des Umgebungslärmes. Störlärm wurde auf unterschiedliche Weise anschaulich dargestellt und es wurden Ideen weitergegeben, welche praktischen Interventionen eingesetzt werden können, um in den Einrichtungen auf relativ einfache Weise die Raumakustik zu optimieren.
Ein weiterer Workshop befasste sich mit dem Thema „Sicherung des Sprachverständnisses in der Kindertagesstätte: Vorstellung manueller und visueller Hilfsmittel, Gebärdenlieder, Erzählen von Bilderbüchern mit unterstützenden Gebärden“. Hier wurden Ideen in Theorie und Praxis zur Förderung für Kinder weitergegeben, die sehr verzögert oder möglicherweise nicht lautsprachlich verstehen und kommunizieren lernen. Inhaltlich wurden vor allem die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Lautsprachunterstützenden Gebärden und des TEACH-Ansatzes vorgestellt.
Als Abschluss der Veranstaltung wurde nach einer kurzen Zusammenkunft aller Erzieherinnen und Erzieher im Plenum, der „Markt der Möglichkeiten“ eröffnet, in dem Hörtechnik, Bilderbücher, Spiel-und Fördermaterial ausgestellt wurde und von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fortbildung sowohl angeschaut als auch erprobt werden konnte. Zudem bot unser Markt erneut die Gelegenheit, mit anderen pädagogischen Fachkräften und dem Frühförderteam ins Gespräch zu kommen. Trotz des bereits Langen und an Informationsfülle reichen Vormittages wurde auch dieses Angebot rege angenommen.
Nach mehrheitlich positiven Rückmeldungen für diese Veranstaltung von vielen der Anwesenden fühlen wir uns gestärkt und werden mit Motivation die Planung eines erneuten Frühfördertages für Erzieherinnen und Erzieher im nächsten Jahr angehen.
Katja Hirschberger, Frühförderkraft