"Seid Menschen!" - ein Besuch in der Gedenkstätte Hadamar
© LGS Neuwied

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Am Montag, den 12. Mai besuchten die Klassen 9 sowie einige Berufsschüler die Gedenkstätte in Hadamar – ein Ort, der durch seine Geschichte tief unter die Haut geht.
Es war kein gewöhnlicher Ausflug, kein Tag wie jeder andere, sondern eine intensive Auseinandersetzung mit einem dunklen Kapitel der deutschen Vergangenheit.
In Hadamar wurde zwischen 1941 und 1945 das systematische Morden von Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Beeinträchtigungen durchgeführt – ein Teil der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Programme.
Die Jugendlichen erfuhren vor Ort, dass über 14.000 Menschen hier in einer ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt ermordet wurden.
Fotos, Dokumente und persönliche Geschichten der Opfer ließen die grausame Geschichte erschreckend greifbar werden.
Die Führung durch die Gedenkstätte war eindrücklich und bedrückend zugleich. Besonders der Blick in den historischen Keller, in dem sich die Gaskammer befand, sowie die erhaltenen Räume der damaligen Tötungsanstalt, machten vielen deutlich, wie das Unvorstellbare umgesetzt wurde.
In der abschließenden Gesprächsrunde am Denkmal wurde eines klar: Die Erinnerung an die Opfer ist nicht nur Mahnung, sondern auch Auftrag.
Die Schüler äußerten ihre Gedanken, Gefühle und Fragen. Es bleibt der Wunsch, aktiv gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass in der heutigen Zeit vorzugehen.
„Dass so etwas nie wieder passiert“, war der Satz, der oft fiel – doch es blieb nicht bei diesem.
Es wurde darüber gesprochen, was jeder Einzelne im Alltag tun kann: Zivilcourage zeigen, Vielfalt akzeptieren, Haltung zeigen.
Die Worte der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer – „Seid Menschen!“ – bekamen an diesem Ort eine erschütternde Aktualität.